Test: Under Armour Charged Bandit

Under Armour Charged BanditMit einem recht offensiven Marketing versucht die amerikanische Marke Under Armour nun auch im Laufsportbereich Fuß zu fassen. Ich kannte die Marke ehrlich gesagt bisher nur in Verbindung mit Sportunterwäsche und war daher sehr neugierig, was sie an Laufschuhen zu bieten hat. Das Modell “Charged Bandit” fiel mir dabei sofort ins Auge, da es eine leichte Stütze hat. Anhand der Produktbilder sah der Schuh recht vernünftig und vielversprechend aus. Daher war ich gespannt, ob er auch zum Laufen taugt.

Design
Mein Testmodell sah zunächst recht langweilig aus. Schwarz mit weißer Zwischensohle und weißem Fersenbereich. Die Farbvariante Limette / Rot finde ich da deutlich ansprechender. Dennoch gewöhnte ich mich schnell daran und trug dazu meist komplett schwarze Kleidung. Der schwarze Renner. Das hat was. Die Außensohle ist grellgrün, aber das sieht nur der Hintermann. Die Löcher für die Schnürsenkel sind grün umrandet. Das sieht etwas seltsam aus. Ansonsten fiel mir auf, dass der Fersenbereich schmal und der Vorfuß dagegen recht breit ist. Das erinnerte mich an was…

Passform
Bereits beim ersten Anziehen fiel mir ein, woran mich die Bauart erinnert. Der Charged Bandit wirkt wie der kleine Bruder des Brooks Transcend. Die Fersenkappe ist recht flach, wodurch der der Halt doch sehr darunter leidet. Der Vorfußbereich ist zudem noch recht weit geschnitten, was den Halt ebenfalls nicht verbessert. Im Gegensatz zum Transcend lässt sich der Schuh jedoch gut schnüren und fixieren.

Dämpfung / Dynamik
Auch in dieser Kategorie sind durchaus Ähnlichkeiten zum Transcend vorhanden. Die Dämpfung ist überraschend straff und die Sohle sehr steif. Dynamik ist trotz des geringen Komforts wenig vorhanden und die 10mm Sprengung (laut Runner’s World sind es sogar 13mm) sorgen natürlich auch nicht unbedingt dafür. Auf hohes Tempo hatte ich daher keine Lust und für langsames Laufen ist der Komfort zu gering. Ich konnte den Schuh somit keiner Trainingsart konkret zuordnen.

Stabilität
Die auf den ersten Blick leichte Stütze ist beim Laufen nicht ganz so dezent. Sie ist durchaus spürbar und sorgt bei der Pronation für viel Stabilität. Für mich persönlich sogar etwas zu viel. Da der Charged Bandit zudem recht steif und vorne breit gebaut ist, kommt somit noch mehr Stabilität hinzu. Auf Kosten des Laufgefühls.

Sohle / Grip
Der Aufbau der Außensohle ist etwas eigenwillig, aber funktional gut. Die fünf Stränge sehen wie verlängerte Zehen aus und sorgen für einen guten Grip. Es setzten sich keine Steinchen fest und auch bei Nässe zeigte die Sohle keine Schwächen.

Gewicht
Mit 382 Gramm (US 14) ist der Under Armour Charged Bandit einer meiner schwereren Schuhe und wiegt fast so viel wie der Citytrail-Schuh Salomon X-SCREAM 3D (386g). Zwar wiegen der Asics Gel-DS Trainer 16 oder Brooks Ravenna 1 auch so viel, aber das war vor vier, fünf Jahren. In der heutigen Zeit ist solch ein relativ hohes Gewicht für mich nicht nachvollziehbar. Zum Vergleich: Der vom Typ her ähnliche und ebenfalls leicht gestützte, aktuelle Mizuno Wave Catalyst wiegt dagegen nur 348 Gramm.

Preis
Mit 110 EUR zählt der Charged Bandit zu den günstigeren Premium-Schuhen und der Preis ist meines Erachtens angemessen.

Fazit
Irgendwie wurde ich mit dem Under Armour Charged Bandit nicht so richtig grün, dabei hatte ich mir aufgrund der Produktbeschreibung viel von ihm versprochen. Vielleicht war meine Erwartungshaltung zu hoch. Möglich. Dennoch ist mir der Schuh zu schwer, zu steif, zu unkomfortabel, zu undynamisch. Richtige Stärken konnte ich nicht erkennen, viele Kritikpunkte dagegen schon. Möglicherweise bin ich auch der falsche Läufertyp für diesen Schuh. Das war ja scheinbar auch schon beim Brooks Transcend der Fall. Für mich ist er jedenfalls nichts und ich kann nur raten, den Schuh im Fachgeschäft anzuprobieren und nicht blind zu kaufen (was man generell eh nicht machen sollte). Eventuell wäre ein anderes UA-Modell eher was für mich. In Nizza hatte ich den “Speedform Gemini” in der Hand und der machte einen besseren Eindruck. Vielleicht sollte ich UA und mir eine zweite Chance geben. Mal sehen.

Dieses Produkt wurde mir vom Hersteller zu Testzwecken zur Verfügung gestellt. Der Testbericht wurde von mir verfasst und gibt meine persönliche und unabhängige Meinung wieder. Auf den Inhalt und das Testurteil hat der Hersteller keinerlei Einfluss.

Under Armour Bandit

110 EUR
7.8

Design

8.0/10

Passform

7.0/10

Dämpfung / Dynamik

7.5/10

Sohle / Grip

8.5/10

Gewicht

7.5/10

Preis

8.5/10

Pro

  • Grip
  • Preis

Contra

  • hohes Gewicht
  • steife Sohle
  • zu tiefe Fersenkappe

2 Kommentare zu “Test: Under Armour Charged Bandit

  1. Hochmuth Michael

    Design

    2.2

    Passform

    3.6

    Dämpfung / Dynamik

    3.6

    Sohle / Grip

    6.1

    Gewicht

    3.1

    Preis

    8.8

    Ich habe den Speedform von Under Armour als Laufschuh und bin sehr zufrieden damit. Habe aber auch nicht eine so große Auswahl zuvor gehabt (1x Nike und 1x Adidas). Die Under Armour Schuhe finde ich von allen dreien am besten und am leichtesten.

    1. Brennr.de Autor des Beitrags

      Design

      0

      Passform

      0

      Dämpfung / Dynamik

      0

      Sohle / Grip

      0

      Gewicht

      0

      Preis

      0

      Wieso gibst Du eine Bewertung des Schuhs ab, wenn Du ihn gar nicht hast?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.