Bericht “StrongmanRun 2009”

StrongmanRun 2009Am 29.03.2009 habe ich am “Fisherman’s Friend Strongman Run” teilgenommen, nachdem ich im Januar von Brooks eine Wildcard gewonnen hatte. Ehrlich gesagt, wusste ich damals nicht, für was ich mich beworben hatte. War vielleicht auch besser so, denn sonst hätte ich wohl nie daran teilgenommen. Der StrongmanRun ist kein normaler Lauf. Nein, er ist für harte Männer. Ein Lauf für mich?

Diese Frage habe ich mir vor einer Woche selbst beantwortet, indem ich daran teil nahm und ihn erfolgreich beendete. Hier nun mein Bericht, der am Ende doch recht lang wurde. Bei diesem Erlebnis aber auch kein Wunder.

Anreise
Weeze liegt von meinem Wohnort 365 Kilometer entfernt. Mit einem Smart sind das 3,5-4 Stunden Fahrt. Da von Samstag auf Sonntag die Uhr eine Stunde vorgestellt wurde und man laut Veranstalter spätestens gegen 9 Uhr in Weeze sein sollte, bin ich bereits am Abend zuvor losgefahren. Um 18 Uhr fuhr ich los und kam gegen 21 Uhr in Krefeld an, wo ich im Etap-Hotel günstig übernachtet habe. Am nächsten Tag stand ich um 7:30 auf, duschte und aß noch eine Kleinigkeit. Dann ging es weiter nach Weeze. Zunächst dachte ich, die Veranstalter hätten bezüglich der Verkehrssituation ein wenig übertrieben. Auf der Autobahn lief es flüssig und auf der Landstraße ebenso. Zumindest bis 3-4 Kilometer vor dem Airport Weeze. Stau! Da noch genügend Zeit war, blieb ich ganz locker und nutzte den Stau, um meinen ChampionChip am Schuh einzufädeln und meine Startnummer am Laufshirt zu befestigen. Nach etwa einer Stunde Stop&Go kam ich endlich auf den Parkplatz. Dort wurde ich schnell einen freien Platz zugewiesen. Da ich einige sah, die sich bereits im Auto umzogen, tat ich das auch. Hier hatte ich Zeit und Ruhe. Also nutzte ich die Gelegenheit, da ich nicht wusste, wie die Möglichkeiten vor Ort aussahen. Ich zog noch meinen Pulli an, da es bis zum Start noch 1,5 Stunden dauerte. Auto abgeschlossen und los zum Veranstaltungsgelände.

Vor dem Start
Auf dem Veranstaltungsgelände fand ich mich gleich zurecht. Es war alles gut gekennzeichnet bzw. ausgeschildert. Da ich noch Zeit hatte, schlenderte ich ein wenig über das Gelände. Ich sah ein paar Hindernisse (Bifröst, Spinnennetz, DangerZone), die doch recht beeindruckend waren. Dann gab ich meinen Rucksack an der Aufbewahrungsstelle ab und ließ zunächst meine ActionCam zurück. Anschließend bewältigte ich mein erstes Hindernis; die Toilette! Das war schon recht eklig, da rein zu gehen. Wenigstens waren sie korrekt gekennzeichnet. Kurz darauf traf ich Yogi, der bei der Truppe von McFit stand. Er bot mir an, dass er mit mir zusammen laufen würde, wenn ich möchte. Dieses Angebot nahm ich natürlich dankend an. Einerseits, weil er bereits am Jahr zuvor teilnahm und ich somit von seinen Erfahrungen profitieren konnte. Andererseits, weil es zu zweit einfach viel mehr Spaß macht, als alleine zu laufen. Danke Yogi, bist ein echt netter und sympathischer Mensch! Er überzeugte mich übrigens auch, dass ich die ActionCam doch mitnehmen sollte. Er brachte noch schnell seine Sachen zu seinem Auto und ich holte meine ActionCam. Danach gingen wir zum Start, wo wir uns ganz hinten einreihten. Es war einfach unglaublich, wie manche Läufer verkleidet waren. Vom Neandertaler bis zum Huhn war alles dabei. Hut ab, wer mit diesen Klamotten bis ins Ziel kam. Pünktlich zum Start begann es leicht zu regnen. Ich hatte das Gefühl, dass dies niemanden störte.

Start
Der Startschuss fiel und es passierte erst einmal nichts. Zumindest nichts bei uns hinten. Aber bei 7000 Teilnehmern war das klar. Nach ca. 5 Minuten überquerte ich dann die Startlinie und kurz darauf stand ich auch schon wieder. Das erste Hindernis war zwei Kilometer entfernt. Und genau so lange stand bzw. ging ich. Für den ersten Kilometer brauchte ich 20 Minuten. Der zweite Kilometer war nicht viel schneller. Der Grund für den Stau war später zu sehen. Wie durch ein Nadelöhr mussten die Läufermassen, um dann am ersten Hindernis wieder zu warten. Es schleppte sich so dahin, aber die Stimmung war dennoch super. Ich hatte noch nie so viel positiv Verrückte auf einem Haufen gesehen! Zwei Runden à 9 Kilometer warteten auf mich, wobei in der ersten Runde 15 und in der zweiten Runde 17 Hindernisse zu überwinden waren.

Hindernis 1 – Danger Zone
Danger Zone· Vier direkt aufeinander folgende Shelter im ehemaligen Atomwaffendepot
· Sehr steile Anstiege, daher eines der schwierigsten Hindernisse
· Durch die grosse Anzahl an Läufern rutscht das Erdreich ab und der sich darunter befindende glatte Beton wird sehr rutschig.

Runde 1: Endlich kam ich an das erste Hindernis. Ich kannte die Shelter bisher nur von Bildern und darauf sahen sie schon sehr steil aus. Doch das Hochlaufen fiel mir leichter, als erwartet. Abwärts musste ich mich konzentrieren, da der Untergrund sehr rutschig war und man bei der Steile schnell den Halt verlieren kann. Das Ganze viermal und schon lag Hindernis 1 hinter mir.
Runde 2: Auf der zweiten Runde war das Problem, dass der Untergrund an vielen Stellen bereits abgetragen war und die darunter liegenden Netzmatten zu sehen waren. Ich versuchte, diese zu meiden, da sie Gefahrenpotential in sich hatten. Als ich den einen Shelter hinunter lief, sah ich unten einen verletzten Läufer liegen. Im Internet habe ich auch gehört, dass sich jemand die Finger an den Netzmatten aufschnitt. Ich handelte also instinktiv richtig, indem ich am Rand runter lief, wo die Netzmatten noch bedeckt waren.

Hindernis 2 – Die Druckkammer
· Ein grosser Shelter wird komplett verdunkelt.
· Was im Innern passiert, wird nicht verraten.
· Durch diesen Shelter muss jeder Läufer durch laufen, egal was darin wartet…

Runde 1: Tja, dieses Hindernis war bereits gesperrt, als ich ankam. Ich habe gehört, dass es in dem Shelter stockdunkel gewesen sein soll. Zudem kamen noch Nebel und Stroposkop, sowie sehr laute Musik zum Einsatz. Einige Läufer rannten zu schnell rein, liefen auf eine Wand und brachen sich ihre Knochen. Es soll sogar Läufer gegeben haben, die einen epileptischen Anfall bekamen! Daraufhin wurde das Hindernis für alle nachkommenden Läufer gesperrt. Schade, aber wohl eine richtige Entscheidung. Ich wäre jedenfalls mit Sicherheit nicht mit Karacho in den Shelter gerannt.
Runde 2: Auch in Runde 2 gesperrt.

Hindernis 3 – Die Reifenprüfung
Reifenprüfung· Hunderte LKW- und Autoreifen werden bis zu einem Meter hoch auf- und hintereinander auf einer Strecke von ca. 60 Metern gestapelt.
· Schwierigkeiten: Sehr unstabiler Untergrund, durch die Masse an Läufern bewegt sich der ganze Stapel Reifen in sich.

Runde 1: Nachdem ich an Hindernis 2 vorbeigeleitet wurde, wartete bereits das nächste Hindernis auf mich. Ein riesiger Reifenstapel, den ich zu überwinden hatte. Das Problem daran war, dass die Reifen kreuz und quer lagen und zudem auch noch nass waren. Ein sicherer Halt war eigentlich nie möglich. Mit etwas Konzentration und Geduld war aber auch diese Hürde überwunden.
Runde 2: In der zweiten Runde hätte ich mir beinahe weh getan. Beim Krabbeln über die Reifen bin ich einmal so unglücklich abgerutscht, dass ich meinen Fuß unter einem Reifen einklemmte und ich mit meinem Körper auf den darüber liegenden Reifen fiel. Zum Glück bekam ich meinen Fuß gerade. Das hätte nämlich echt böse ausgehen können, da man sich auf diese Weise schnell mal den Fuß verdreht bzw. sich Bänder reißt.

Hindernis 4 – Das Spinnennetz
Spinnennetz· Zwischen zwei Bunkern ist jeweils ein Netz zum Auf- und Abstieg gespannt.
· Es geht auf Strohballen hoch, am Netz runter in eine Matschgrube. Am zweiten Netz hoch auf den zweiten Bunker, dann wieder runter über Strohballen.
· Wackelig. Koordination, Mut und Kraft erforderlich.
· Geschultes Streckenpersonal und das Deutsche Rote Kreuz passen auf die Läufer auf.

Runde 1: Das nächste Hindernis war das ominöse Spinnennetz, dass beeindruckend aussah. Zwischen zwei Sheltern waren zwei Netze gespannt. Um auf den ersten Shelter zu gelangen, musste man auf Strohballen hochklettern. Bis ich dazu kam, musste ich jedoch wieder eine kleine Ewigkeit warten. Nach dem Stau am Anfang hatte ich jedoch damit gerechnet, da es ein Hindernis war, das nicht so schnell überwunden werden konnte. Mir fiel sofort auf, wie jeder jedem half und man gar nicht erst fragen musste, um eine helfende Hand zu bekommen. Das fand ich richtig klasse. Natürlich habe auch ich einigen hoch geholfen. Das war einfach selbstverständlich. Auf der anderen Seite musste ich das Spinnennetz runterkrabbeln. Dabei war höchste Konzentration gefragt, da ich sonst mit einem Bein in ein Loch reingerutscht wäre. Auf der anderen Seite ging es dann wieder hoch, was wesentlich einfacher war. Vom Shelter ging es dann über Strohballen wieder runter in den Matsch.
Runde 2: In der zweiten Runde war zum Glück kein Stau mehr und so konnte ich sofort die Heuballen hochklettern. Um ganz nach oben zu kommen, musste man sich hochziehen. Wer klein war, hatte ein Problem. Und genau dieses Problem hatte eine junge Frau. Doch dieses Problem war mit Hilfe einer Räuberleiter, die ich ihr anbot, schnell gelöst. Sie war sichtlich erleichtert, dass sie da endlich oben war. Auf der Rückseite kletterte ich wieder konzentriert das Netz herab und auf der anderen Seite wieder hoch. An die Höhe dachte ich in diesem Moment überhaupt nicht, obwohl diese doch beachtlich war. Vom zweiten Shelter ging es über Strohballen mit einem beherzten Sprung wieder in den Matsch.

Hindernis 5 – Bifröst
Bifröst· Ein Shelter von acht Metern Höhe muss überlaufen werden.
· Aufstieg erfolgt über Heuballen.
· Abstieg erfolgt über dicke Folien, die ständig nass gemacht werden sowie Strohballen zum Ausstieg.
· Nach dem Abstieg folgt ein Schlammbad im eigens dafür errichteten Pool.

Runde 1: Voller Vorfreude lief ich weiter Richtung Hindernis „Bifröst“, was jedoch ebenfalls bereits gesperrt war. Es haben sich wohl einige die Knochen gebrochen. Der Landepunkt wäre von oben nicht einsehbar gewesen und so sind nachrutschende auf gerade unten angekommenen Läufer geprallt. Schade, denn „Bifröst“ war eines der Hindernisse, auf das ich mich am meisten gefreut habe. Im Übrigen hat man während des Laufs regelmäßig einen Krankenwagen mit Sirene gehört. Es haben sich anscheinend einige Teilnehmer verletzt.
Runde 2: Auch in Runde 2 gesperrt.

Hindernis 6 – Der Kniebeuger
Kniebeuger· Holzpflöcke werden im Boden fixiert.
· Dazwischen wird Draht gespannt (Höhe ca. 60 cm).
· Die Läufer müssen unter vielen Eingangskanälen auf allen Vieren krabbeln.
· Untergrund Beton (!)

Runde 1: Statt Rutschen aus großer Höhe, wartete nun Krabbeln auf dem Boden auf mich. Der „Kniebeuger“ war ein Hindernis, dass ich im Vorfeld unterschätzt bzw. gar nicht so sehr als Hindernis wahrgenommen habe. Das Fiese war nämlich, dass man auf Beton unter den flach liegenden Absperrgittern durchkrabbeln musste. Anfangs konnte man das noch auf allen Vieren tun, doch gegen Ende wurden die Gitter immer flacher und so lag ich komplett auf dem Bauch. Die Ellenbogen und die Knie wurden etwas in Mitleidenschaft gezogen, was sich im Nachhinein in einem blauen Fleck und ein paar Schrammen deutlich macht.
Runde 2: Als ich dieses Hindernis in der zweiten Runde sah, verging mir die Lust. Ich wusste ja bereits aus der ersten Runde, dass es sehr unangenehm ist. Aber es war keine Zeit zu jammern (was bei diesem Lauf eh fehl am Platz ist) und ich ging auf den Boden. Beim Krabbeln spürte ich, dass dieses Hindernis in Runde 1 Spuren hinterlassen hatte. Daher war das zweite Mal noch etwas schmerzhafter.

Hindernis 7 – Die schiefe Bahn
Schiefe Bahn· Extrem steile Kurve
· Einfaches Hindernis, damit die Läufer auch mal ein kleines Erfolgserlebnis haben.
· Läufer müssen die Schräge entlang laufen

Runde 1: Bei der „schiefen Bahn“ handelte es sich um eine betonierte bzw. bepflasterte Kurve mit einer sehr steilen Schräge. An sich stellte dieses Hindernis kein Problem dar. Doch Nässe und Schlamm machten einige Stellen rutschig und wenn man nicht aufpasste, lag man auf dem Boden. Yogi ist dies leider passiert, aber er konnte sein Schienbein wenig später im kalten Wasser kühlen.
Runde 2: Auch in der zweiten Runde passte ich höllisch auf, dass ich ja nicht abrutsche, denn auf diesen harten Untergrund zu fallen hatte ich keine Lust. Mit einer Verletzung die kommenden Hindernisse anzugehen, das musste nicht sein. Es war so schon hart genug.

Hindernis 8 – Matsch Pitt
· Holzpflöcke werden im Boden fixiert.
· Dazwischen wird Draht gespannt (Höhe ca. 60 cm).
· Die Läufer müssen unter vielen Eingangskanälen auf allen Vieren krabbeln.
· Untergrund Matsch und Schlamm (!)

Runde 1: Ähnlich wie der „Kniebeuger“, jedoch mit Matsch als Untergrund. Und so machte das Krabbeln auch richtig Spaß. Das Hindernis war nicht schwierig, dafür aber eine schöne Einstimmung auf das, was jetzt kam.
Runde 2: Wie bereits in Runde 1 machte dieses Hindernis richtig Spaß, auf allen Vieren im Matsch zu krabbeln und zu robben.

Hindernis 9 – Loch Nass
· Wasserteich innerhalb der Kiesgrube, der durchlaufen werden muss.
· Schwierigkeiten: sehr schlammiger Untergrund, extrem kaltes Wasser
· Wassertiefe zwischen 80 cm und 120 cm
· Geschultes Streckenpersonal und das Deutsche Rote Kreuz passen auf die Läufer auf.

Runde 1: Bei diesem Hindernis spürte ich zum ersten Mal in diesem Lauf richtige Schmerzen. Wie zuvor vermutet, hatten die Wasserhindernisse es in sich. Das Wasser war extrem kalt. An den Waden oder Oberschenkeln hatte ich keine Probleme. Doch die Füße bekamen die Kälte richtig zu spüren. Nach ca. 10-15 Sekunden hatte ich richtig stechende Schmerzen. Diese vergingen erst nach einer halben Minute, nachdem ich wieder aus dem Wasser war. Ich hätte nicht gedacht, dass kaltes Wasser so weh tun kann. Mein Respekt vor den Wasserhindernisse war bereits hier begründet.
Runde 2: In der zweiten Runde wusste ich, was auf mich zukommt und war daher nicht ganz so geschockt. Das letzte Wasserhindernis war jetzt schon eine Weile her, wodurch ich bereits wieder halbwegs trocken war. Wie bereits in Runde 1 kam der Schmerz etwas verzögert. Dieses Mal aber nicht ganz so schlimm. War ich vielleicht schon abgehärtet?

Hindernis 10 – Treibsand
Treibsand· Sehr steiler, sandiger Berg zwischen den Kiesgruben, der erklommen werden muss.
· Die Läufer laufen auf purem Sand, auf dem ein sicherer Stand extrem schwierig ist.

Runde 1: Nach „Loch Nass“ war ich zunächst in Gedanken nur bei meinen Füßen. Daher habe ich den sandigen Berg gar nicht so recht wahrgenommen. Es war zwar etwas anstrengend, da der Untergrund nicht fest war, doch es war nicht ganz so wild.
Runde 2: In der zweiten Runde war das Hindernis etwas anstrengender, da die Kräfte etwas nachließen. Es war aber dennoch kein größeres Problem. Ich musste “nur” auf die Zähne beißen.

Hindernis 11 – Der Golf von Weeze
Golf von Weeze· Wasserteich innerhalb der Kiesgrube, der durchlaufen werden muss.
· Schwierigkeiten: sehr schlammiger Untergrund, extrem kaltes Wasser
· Wassertiefe zwischen 80 cm und 120 cm
· Absicherung über geschultes Streckenpersonal und Taucher vom Deutschen Roten Kreuz

Runde 1: Nachdem ich bei „Loch Nass“ bereits nasse Füße bzw. die Kälte zu spüren bekam, war dieses Hindernis zwar ebenfalls anstrengend, erzielte aber nicht so einen Schockeffekt, wie zwei Hindernisse zuvor.
Runde 2: Inzwischen machte mir das Laufen durch das kalte Wasser kaum noch was aus. Im Gegenteil, es war erfrischend und die Schuhe wurden vom Matsch befreit.

Hindernis 12 – Canale Grande
Canale Grande· Wasserteich innerhalb der Kiesgrube, der durchschwommen (!) werden muss.
· Schwierigkeit: extrem kaltes Wasser
· Wassertiefe wird noch von DRK-Tauchern ausgepegelt
· Absicherung über geschultes Streckenpersonal und Taucher vom Deutschen Roten Kreuz

Runde 1: Da war er nun, der „Canale Grande“. Die Organisatoren meinten im Umfeld, man müsste vielleicht 10-15 Meter schwimmen. Doch schon von Weitem erkannte ich, dass es viel mehr ist. Ich tippe mal auf 40, wenn nicht sogar 50 Meter, die mich vom gegenüberliegenden Ufer trennten. Das Wasser hatte laut Veranstalter eine Temperatur von 2-5°C! Mir fiel sofort auf, wie ca. 90 der Teilnehmer links am Ufer entlang gingen. Ich dachte mir „Oh, da werden aber viele disqualifiziert!“. Leider bewahrheitete sich mein Gedanke nicht, obwohl es nach den Regeln so hätte passieren müssen. Wer ein Hindernis verweigert bzw. umgeht, wird disqualifiziert. Der „Canale Grande“ war in meinen Augen das härteste Hindernis von allen. Da trennte sich augenscheinlich die Spreu vom Weizen. Ich ging bis zur Hüfte ins Wasser und war von der extremen Kälte doch ein wenig überrascht. Das Wasser war kälter als bei den anderen Hindernissen. Nun kam der unangenehme Moment. Ich ging mit der Brust unter Wasser. Wow, mir blieb sofort die Luft weg. Es fühlte sich so an, als würde mein Brustkorb zusammengequetscht werden. Ein DLRG-Taucher meinte, ich solle ruhig weiteratmen und langsam mit dem Schwimmen beginnen. Dann würde sich mein Zustand wieder normalisieren. Ich befolgte seinem Rat und nach ein paar Metern wurde es tatsächlich besser. Doch das Schwimmen war sehr anstrengend. Die Schuhe hatten witzigerweise starken Auftrieb. Ob das am „Air“ meiner Nike lag? Nach der Hälfte wurden meine Arme schwer und kraftlos. Ich bekam leichte Panik, weil ich befürchtete, dass ich es nicht bis zum Ufer schaffen werde. Dann sah ich im Augenwinkel die ganzen Weicheier, die am Ufer entlang liefen und ich dachte mir „Pah, denen zeigst Du es!“. Ich kämpfte und spürte irgendwann Boden unter den Füßen. Das Fiese war jedoch, dass der Boden nicht fest, sondern tiefer Schlamm war. Beim Rausgehen versank ich mit meinen Beinen bis zur Hüfte im Schlamm. Diese wieder für den nächsten Schritt herauszuziehen, war höllisch anstrengend. Mit letzter Kraft schaffte ich es dann aus dem Uferbereich raus und war verdammt stolz auf mich, dass ich den „Canale Grande“ bezwungen hatte.[egg id=”2″]
Runde 2: Während der kompletten zweiten Runde musste ich an den „Canale Grande“ denken. Daran, dass ich noch zweites Mal durch diese Hölle von Weeze muss. Und dieses Mal mit weniger Kräften. Doch ich wusste auch, wenn ich es schaffe, dann ist es bis zum Ziel nicht mehr weit. Ich ging erneut bis zur Hüfte ins Wasser. Doch dieses Mal musste ich lange überlegen. Ich schaute ans Ufer und stellte fest, dass auf der zweiten Runde noch mehr den „Canale Grande“ verweigern. Dann blickte ich auf das Wasser und zählte die Rettungstaucher vom DLRG. Diese waren im Abstand von ca. 10-15 Meter positioniert. Sie wären also schnell bei mir gewesen. Schließlich sagte ich mir, dass wenn ich schon am „StrongmanRun“ teilnehme und diesen weiten Weg fahre, dann ziehe ich das auch durch. Ich gab mir einen Ruck und schwamm los. Langsam und ruhig atmend schwamm ich dem anderen Ufer entgegen. Nach der Hälfte bekam ich im rechten Oberschenkel ansatzweise einen Krampf und ich dachte schon, ich müsste die Taucher rufen. Ein Krampf im Wasser ist echt kein Spaß. Doch ich ließ den Beinschlag für ein paar Meter aus und der Krampf verschwand. Dafür wurden meine Arme noch schwerer und noch müder als beim ersten Mal. Ich biss auf die Zähne und mobilisierte meine letzten Kräfte. Endlich kam ich am Ufer an. Auf allen Vieren kroch ich Yogi entgegen, der auf mich wartete und mir dann seine Hand reichte. Ich war fix und fertig, doch ich musste weiterlaufen, damit mein Körper nicht zu sehr abkühlt und die Muskeln in Betrieb bleiben. Mit stolz geschwellter Brust und literweise Adrenalin im Blut lief ich langsam weiter. Ich kann zu diesem Hindernis nur eines sagen: „Canale Grande seperates the men from the boys!“.

Hindernis 13 – The Rock
The Rock· Sehr steiler Sandberg, der erklommen werden muss.
· Schwierigkeiten: Sand rutscht ab, je nach Wetterlage sehr matschiger Untergrund

Runde 1: Nach Schwimmen in eiskaltem Wasser ein zu erklimmender Sandberg war natürlich eine unschöne Kombination. Doch mit Sand hatte das wenig zu tun. Durch den Regen der vergangenen Tage war der Untergund extrem matschig bzw. lehmig. Dadurch waren die Schritte sehr kräfteraubend.
Runde 2: Soweit ich mich erinnern kann, bin ich in der zweiten Runde den Sandberg hauptsächlich hochgegangen. Runter ging es auf dem Hintern rutschend. Das machte tierisch Spaß!

Hindernis 14 – Die Wanne
· Wasserteich innerhalb der Kiesgrube, der durchschwommen werden muss.
· Schwierigkeit: extrem kaltes Wasser
· Wassertiefe wird noch von DRK-Tauchern ausgepegelt
· Absicherung über geschultes Streckenpersonal und Taucher vom Deutschen Roten Kreuz

Runde 1: Ursprünglich hieß es, dieses Hindernis müsste schwimmend bewältigt werden. Doch das Wasser war nicht ganz so tief, wie im Vorfeld angegeben. Bei mir reichte das Wasser etwa bis zum Bauchnabel. Zum Schwimmen zu flach, zum Laufen zu tief. Als ging ich kräftigen Schrittes durch das eiskalte Wasser. Wie bei jedem etwas tieferem Wasserhindernis waren auch hier zahlreiche Rettungskräfte, die im Notfall zur Stelle gewesen wären. Das Wasser war zwar saukalt, aber es ging bis zu einer erträglichen Höhe. Mir macht kaltes Wasser erst im Brustbereich etwas aus. Außerdem war ich eh schon nass.
Runde 2: Auch hier spürte ich ein wenig die nachlassenden Kräfte. Die Muskulatur war etwas müde und die Kälte sorgte dafür, dass die Beine etwas schwerer wurden. Vor allem nach dem Hindernis, wenn ich wieder begann zu laufen, spürte ich diesen Effekt. Einfach weiterlaufen hieß die Devise, dann vergeht es auch wieder. Und so war es.

Hindernis 15 – Die Schranke
Die Schranke· Mehrere aufeinander folgende grosse Heuballenhürden, jede ca. drei Meter hoch.
· Für die Teilnehmer sind die Hürden alleine kaum zu überwinden, Teamwork ist mehr als angesagt.

Runde 1: Die „Schranke“ bestand aus mehreren übereinander gestapelten Strohballen, über die man klettern musste. Allerdings war das Hindernis recht schmal, so dass sich die Masse davor wieder sammelte. Es dauerte bestimmt 10 Minuten, bis ich an der Reihe war. Die Wartezeit vertrieb man sich mit coolen Sprüchen und zum Teil auch mit Singen. Daher wurde es trotz Stillstand nie langweilig. Man half sich wieder gegenseitig hoch und auf der anderen Seite musste man mit einem beherzten Sprung wieder runter. Das Hindernis erforderte in der ersten Runde lediglich etwas Geduld.
Runde 2: Nach dem zweiten Durchschwimmen der „Wanne“ war ich etwas platt, als ich an dem Hindernis an kam. Dieses Mal gab es keine Wartezeit und konnte sofort drüber. Der Sprung hinunter war jedoch mit etwas Angst verbunden. Nicht wegen der Höhe, sondern weil ich befürchtete, dass meine Muskulatur das harte Aufkommen eventuell nicht aushalten wird. Doch es ging gut. Andere hatten weniger Glück.

Hindernis 16 – Great Canyon
Great Canyon· Wird nur in der zweiten Runde gelaufen.
· Zwei anliegende Shelter müssen überlaufen werden.
· Zwischen den Sheltern wird ein 50 cm tiefes Schlammloch ausgebaggert.

Runde 2: Ein Hindernis, das nur in der zweiten Runde zu bewältigen war. Die beiden Shelter kam ich ganz gut hoch, auch wenn meine Muskulatur inzwischen etwas müde war. Dazwischen war etwas Matsch, aber den war ich schon von der ganzen Strecke gewohnt.

Hindernis 17 – Der Marterpfad
Marterpfad· Wird nur in der zweiten Runde gelaufen.
· Vier steile Shelter müssen nacheinander überlaufen werden.

Runde 2: Auch dieses Hindernis war nur in der zweiten Runde freigegeben. Die vier Shelter waren zwar steil und rutschig, aber mir haben diese Hindernisse gefallen. Anscheinend war ich hierfür gut vorbereitet. Mein Training (z.B. Königstuhl) hat sich bezahlt gemacht.

Ziel
ZieleinlaufGemeinsam mit Yogi lief ich in Richtung Ziel. Mit stolz geschwellter Brust und in den Himmel gestreckten Armen überquerte ich die Ziellinie. Dabei brüllte ich noch ein „Jaaaaaaaaa!!!!“ und war einfach überglücklich, es geschafft zu haben. Meine Netto-Zeit war 3:47″43′ (Runde 1: 2:12’51”, Runde 2: 1:34’52”). Eigentlich wäre ich damit nicht gewertet worden, da das Zeitlimit bei 3:30 war, aber durch den Stau zu Beginn haben die Organisatoren das Zeitlimit erweitert. Doch die Zeit war mir eh zweitrangig. Hauptsache durchgezogen. Ich war total kaputt, aber irgendwie hätten meine Beine noch weiterlaufen können. Wäre ich die erste Runde am Stück gelaufen, hätte das sich er anders ausgesehen. Oder es lag vielleicht an den Glücksgefühlen, die es mich so fühlen ließen. Ich bekam meine Medaille umgehängt und dann ging ich mit Yogi in den Runner’s Heaven, der jedoch bereits etwas „übersichtlich“ war. Wir bekamen dennoch unser wohlverdientes alkoholfreies Bier, das richtig gut schmeckte.

Aufbruch
Nachdem ich wahrgenommen hatte, dass es bereits 16 Uhr war, beschloss ich, mich auf den Weg zu machen, damit ich nicht all zu spät nach Hause komme. Ich verabschiedete mich von Yogi und bedankte mich bei ihm, dass ich mit ihm zusammen laufen durfte. Ein echt sympathischer Typ! Dann ging ich zur Aufbewahrungsstelle und holte meinen Rucksack ab. Ich rief kurz bei meiner Frau an und teilte ihr mit, dass alles in Ordnung ist. Duschen konnte ich vergessen, da sich vor den wenigen Kabinen große Schlangen gebildet haben. Zudem war ich eh nicht all zu schmutzig, da ich ja kein „Verweigerer“ war. Also zog ich mich im Hangar um. Ich war so froh, dass ich einen kompletten Satz frische Klamotten im Rucksack hatte.

Rückfahrt
Ich ging zum Parkplatz und suchte mein Auto, was ich dann auch gleich fand. Mir fiel sofort auf, dass es Stau ohne Ende gab. Im Auto hatte ich was zu essen und zu trinken, wovon ich regen Gebrauch machte, da ich Hunger und Durst ohne Ende hatte. Danach fuhr ich gegen 16:45 Uhr an das Stauende. Es dauerte etwa eine Stunde, bis ich aus dem Stau draußen war und fuhr kurz danach auf die Autobahn. Dort überkam mich nach ca. 10 Minuten so dermaßen die Müdigkeit, dass ich am nächsten Parkplatz raus musste. Ich schlief 20-25 Minuten und danach war ich wieder fit und konnte die Heimfahrt fortführen. Um 21:45 Uhr kam ich zu Hause an und wurde von meiner Frau beglückwünscht. Mein Sohn schlief bereits. Ich duschte, bestellte mir eine große Pizza beim Italiener meines Vertrauens und machte quasi ein „Carbo-Reloading“. Müde, aber verdammt stolz ging ich dann ins Bett.

Der Tag danach
Am nächsten Tag stand ich kurz nach 11 Uhr auf und frühstückte erst einmal gemütlich. Ich hatte mir ja zum Glück einen Tag Urlaub genommen. In den Beinen und Armen hatte ich ein wenig Muskelkater. Aber am meisten tat mir der Nacken weh. Die Muskulatur war total verspannt. Einen Tag später ging es mir aber schon wieder besser.

Pro:
· Stimmung (durchweg positiv, alle hilfsbereit, nie langweilig)
· Info-Management (ich wurde stets mit News, Infos und Bilder versorgt)
· Foto-Service (76 Bilder dank Foto-Flatrate für 20€ -> genial!)

Contra:
· Stau auf der Strecke (muss für 2010 unbedingt überdacht werden)
· Inkonsequenz (Hindernisverweigerer wurden fast alle nicht bestraft)
· Runner’s Heaven (war bereits geplündert, als ich ins Ziel kam)

Fazit
Der StrongmanRun 2009 war ein gigantisches Erlebnis, auf das ich ewig stolz zurückblicken werde. Der Lauf war hart, hat aber auch verdammt viel Spaß gemacht. Für 2010 habe ich mich inzwischen vorangemeldet. Wenn sich noch mehr Laufblogger anmelden, könnten wir ja als Team antreten. Das wäre verdammt cool!

Bilder (-> GoogleEarth-Datei)

Impressionen

Video
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=jGGguecbANI[/youtube]

25 Kommentare zu “Bericht “StrongmanRun 2009”

  1. Hannes

    Christian, Respekt! Du verdienst größten Respekt für das Geschaffte, du bist ein echter Strongman. Und der Bericht ist wirklich klasse. Schön ausführlich, die Hindernisse erläutert und trotzdem immer dein subjektives Befinden mit eingebracht. Liest sich wunderbar. Sehr interessant!

  2. markus

    Hallo Christan,

    das ist wirklich mit Abstand der beste Bericht den ich jemals über einen Wettkampf gelesen habe! Auch die Fotos sind super! Echt.

    Mit laufen hat das ganze zwar weniger zu tun – meine Meinung, aber dennoch muss das ein super Erlebnis gewesen sein!

    Gruß Markus

  3. SLotte

    Hallo Christian,

    auch von mir ein großes Lob für deinen Artikel. Sehr interessant und unterhaltsam geschrieben. Deine Seite ist einfach super. Mach weiter so!

  4. Bernd

    Herzlichen Glückwunsch zu Deiner großartigen Leistung und zu Deinem tollen Bericht. :smile:

    Für mich käme eine Teilnahme nicht in Frage, da wäre ich körperlich total überfordert.

  5. Yogi

    Hallo Christian,
    erstmal Danke für die Blumen. Deine Komplimente kann ich gerne erwiedern. Es hat Spaß gemacht mit dir zu laufen und es war eine Freude dich persönlich kennenzulernen.
    Der Bericht: schön ausführlich, trotz der Länge super leicht zu lesen, sehr unterhaltsam, einfach super!
    Die Idee mit 2010 und der ganzen Gruppe ist nicht schlecht! Und laut Veranstalter wirds dann ja auch eine “Pussy Lane” geben für die Schwimmverweigerer.

    Herzliche Grüße aus Oberhausen, Yogi

  6. Reinhard

    Herzliche Gratulation!
    Das sind beeindruckende Fotos und eine ebensolche Beschreibung deiner Eindrücke. Das muss ja eine irre Veranstaltung gewesen sein. Ich denke da ist jeder ein Sieger, du ganz besonders! LG reinhard

  7. Daniel

    Respekt Christian, übler Dinger dabei gewesen.
    Habe mich auch vorangemeldet. Bin nächstes Jahr dabei, so einen Spaß möchte ich mir auch mal geben. :mrgreen:

  8. Marek

    Wow absolut genial dein Lauferlebnis und dein Bericht Christian! Dass du dich da durchgekämpft hast verdient absoluten Respekt. Wenn man da ohne größere Blessuren rauskommt, ist das ja schon ein Riesenerfolg. 2010? Ähm ja mal überlegen :roll:

  9. Torsten

    Man liest zwar ne halbe Ewigkeit, aber jedes Wort ist es wert. Tolle Impressionen von deinem “Run”. Großen Respekt von meiner Seite, du bist ein wahrer Strongman.
    Wenn das nächste Jahr nicht wieder so bescheiden für mich anfängt wie dieses, wäre eine Teilnahme schon zu überlegen.Vorausgesetzt ich lerne bis dahin noch Schwimmen. :oops:

  10. Chris

    ich möchte mal kurz einen Motivationsdank loswerden. meine Voranmeldung liess ich verstreichen, nachdem ich mir die Hindernisse genauer angesehen hatte. meine Knochen waren mir wichtiger. als ich dann von deiner wildcard las, habe ich mir gedacht, wenn der da mitmachen kann bzw sich traut, dann kann ich das auch. keine 18 Stunden später hatte ich selbst mein wildcard gewonnen.. und habe es nicht bereut.

  11. Benjamin

    Sehr schön Christian :shock: Die Fotos sind sau geil geworden. Das Beste ist aber das erste in deinem Bericht. Echt cool DU “harter Hund ” :mrgreen: :mrgreen:

  12. Marco aka Bodhi

    Hallöchen,

    ein wirklich toller Bericht, trotz der länge super zu lesen. Aber solche Berichte können für mich nicht lang genug sein.
    Bist 2010 auch wieder dabei?
    Ich auf jeden Fall. Wenn noch mehr aus der Blogwelt teilnehemn werden lass und doch T-hirts drucken usw. ein Blogside Team melden wäre doch witzig.
    Das wäre doch ein RIESEN Spass die ganzen Freaks aus der Blogwelt bei so einen Event. Ich würde mich freuen.

    Nochmal wirklich toll geschrieben.

    LG
    Marco

  13. Henrik

    Also ob ich mir das 2010 geben muss? Ich weiß ja nicht. :lol: Die ganze Veranstaltung ist eine tolle Idee, allerdings erscheint mir die Teilnehmerzahl inzwischen zu hoch. Ein Bekannter von mir ist in 2:10h durchgekommen, das ist mir rätselhaft, wie der das so schnell über die Hindernisse geschafft hat. Aber Glückwunsch zu deiner kämpferischen Leistung, vor allem im Canale Grande des Grauens! Davor hätte ich auch mörderischen Respekt. Nach Weeze fliegt übrigens Ryanair – vielleicht ein Tipp für die Anreise im nächsten Jahr.

  14. Nicole

    Hallo Christian,

    als StrongWOman 2009 sage ich vielen Dank für Deinen Bericht. Ich habe vieles ebenso empfunden, wie Du es beschreibst. Allerdings durfte ich das Hindernis “Bifröst” erleben – es war hart, aber spitze. Dein Schwimmerlebnis kann ich ebenfalls teilen, mir stockte auch der Atem.

    Ich habe einige Deiner Kommentare gelesen, finde sie auch ganz gut. Jedoch stören mich die Begriffe wie “harte Männer” etc. Bei fast 1000 Frauen, von denen die meisten die Teilnahme nicht erst in Form von WildCards gewinnen mussten, sondern sich ganz bewusst angemeldet haben, wären Ausdrücke wie “harte Menschen” doch passender…

    Die Männer werden doch sonst diskriminiert – so nach dem Motto: Nur Männer sind so bekloppt.

    Viele Grüße und bis 2010!
    Nicole

  15. DerSkorpion

    Sorry, aber ich muss hier jetzt mal nen bösen Kommentar abgeben, aber über Deine Meinung zum Canale Grande könnt ich mich grün ärgern. Du schreibst: “Mir fiel sofort auf, wie ca. 90 der Teilnehmer links am Ufer entlang gingen. Ich dachte mir „Oh, da werden aber viele disqualifiziert!“. Leider bewahrheitete sich mein Gedanke nicht, obwohl es nach den Regeln so hätte passieren müssen.”

    Wenn Du also so sehr auf die Einhaltung der Regeln pochst, dann verstehe ich nicht Deine Bemerkung zum Zieleinlauf: “Mit stolz geschwellter Brust und in den Himmel gestreckten Armen überquerte ich die Ziellinie. Dabei brüllte ich noch ein „Jaaaaaaaaa!!!!“ und war einfach überglücklich, es geschafft zu haben.”

    Nach den Regeln hast auch Du Dir ein dickes “Failed” in der Ergebnis-Liste verdient, denn -ich zitiere noch einen Satz: “Meine Netto-Zeit war 3:47″43′ ” Nach den Regeln war ja nach 3:30 Zielschluss !!!

    Und dabei bist Du als einer der ganz wenigen nicht mal in den Genuss des Bifröst gekommen. Da war ich mit meiner schlechteren als Deiner Zeit noch drüberweg… (Bin übrigens nur einmal geschwommen)

    Falls Du allerdings Deine Medaille zurückgegeben haben solltest, dann kannst Du gerne weiter fordern, dass alle Nichtschwimmer nachträglich disqualifiziert werden. Denk mal drüber nach.

  16. Brennr Autor des Beitrags

    @DerSkorpion: Ich gebe Dir Recht, dass ich eigentlich ein “failed” hätte bekommen müssen, da ich das Zeitlimit nicht geschafft habe. Allerdings kann ich da recht wenig dafür. Ich war nunmal in der Startaufstellung ganz hinten gestanden und dies bedeutete für mich Warten ohne Ende. Der Veranstallter hat leider nicht bedacht, dass eine Verdopplung der Teilnehmerzahl bei dieser Strecke enormen Stau verursachen kann. So brauchte ich allein für die ersten beiden Kilometer über 40 Minuten. Bei vielen nachfolgenden Hindernissen (z.B. Spinnennetz, Schranken) gab es dann nochmals ewig Stau. Dadurch hatte ich nicht die Chance, “Bifröst” zu bewältigen (und glaub mir, darauf hatte ich mich am meisten gefreut). Die zweite Runde (1:35) lief ich deutlich schneller als die erste (2:12). Ich hätte die zweite Runde noch schneller laufen können, wusste aber, dass ich es eh nicht mehr unter 3:30 schaffen werde. Die Positionierung in der Startaufstellung beeinflusste also maßgeblich die Zielzeit. Und das war wettbewerbsverzerrend. Wäre ich weiter vorne gestanden, hätte ich locker unter 3 Stunden laufen können. Hinzu kam auch noch, dass sich viele überschätzten und eigentlich in der Startaufstellung so weit vorne nichts zu suchen hatten. In der zweiten Runde war ich nur am überholen. Aber auch bereits nach dem ersten Hindernis überholte ich einige “Läufer”, die dann schon gingen und aus der Puste waren. Du hast Bifröst nur deswegen mitnehmen können, weil Du weiter vorne standest. Und während ich im Wald warten musste, warst Du bereits über dem ersten Hindernis. Und dennoch habe ich Dich zu Beginn der zweiten Runde eingeholt. Ich würde sagen, Du bist in der Startaufstellung zu weit vorne gestanden.
    Nun aber zum Hindernis “Canale Grande”. In den Regeln stand, dass dieses Hindernis schwimmend zu überwinden ist. Und wer dies nicht tut, wird disqualifiziert. Dies lag in der Hand eines jeden Teilnehmers. Es war also Deine eigene Entscheidung, dass Du beim zweiten Mal nicht geschwommen bist. Du hast es also bewusst in Kauf genommen, disqualifiziert zu werden. Und nun regst Du Dich auf, weil ich mich frage, warum das nicht passiert ist?
    Wie gesagt, dass ich warten musste und somit viel Zeit verlor, lag nicht in meiner Hand. Das Überwinden der Hindernisse dagegen schon. Und so sehe ich mich als legalen Finisher, dem auf Grund einer schlechten Start- bzw. Streckenplanung locker 45 Minuten geklaut wurden.
    Also bevor Du Dich grün ärgerst, solltest Du dies alles mal objektiv sehen. Dann wirst Du vielleicht feststellen, dass das Überwinden aller Hindernisse primäres Ziel eines jeden Teilnehmers sein sollte. Die Zielzeit kann bei einem solchen Lauf von vielen Faktoren abhängen. Dass die Organisatoren das Zeitlimit nachträglich erweitert haben, war einfach nur fair denjenigen gegenüber, die beim Start weiter hinten standen.
    Ich möchte Dir abschließend dennoch gratulieren, dass Du es ins Ziel geschafft hast und dass Du wenigstens einmal geschwommen bist. Dazu gehörte echt Mut. Andere haben es nicht einmal versucht, sondern gingen gleich ans Ufer. Diese Einstellung ist meiner Meinung nach bei einem solchen Lauf fehl am Platz, zumal das Hindernis zuvor bekannt war.
    Aber ich finde, wir sollten nun dabei belassen und uns einfach freuen, dass wir unverletzt ins Ziel kamen. Nächstes Jahr bin ich schlauer und werde deutlich weiter vorne starten. Vielleicht sieht man sich ja. Und dann schwimmen wir auf der zweiten Runde zusammen. Ok? :wink:

  17. Marco

    Leute Leute ganz ruhig.
    Ich muß Brennr. recht geben alle nicht schwimmer gehören aus der Ergebnissliste gestrichen. Respekt das sie es trotzdem geschafft haben aber schwimmen stand in der Ausschreibung. Wenn ich nicht schwimmen kann oder will muß ich mich für sowas nicht Anmelden. Dann kann ich auch beim normalen Crosslauf in meiner Umgebung laufen. Im übrigen gibt es bei mir Crossläufe die weitaus schwieriger sind als der Strongman. Wenn man mal die Hindrnisse wegnimmt. :mrgreen:
    Der Though Guy in England hat z.B. Alternative Routen für die Nichtschwimmer im Programm. Weitaus mehr müssen die laufen durch wirklich knöcheltiefen Schlamm. Das ist viel Schwieriger als mal kurz schwimmen. Habe mich im übrigen gerade fpür den Though Guy in Enland für Januar 2010 vormerken lassen. Hift wahrscheinlich eh nicht viel weil die Startplätzer erst an Briten ausgegeben werden.

  18. Marco

    :mrgreen: ja so kann es auch sagen.
    Ich freu mich auf 2010, hoff wir sehen uns dann. :cool:
    Würde mich freuen.

    LG
    Marco aka Bodhi

    @Skorpion: lies mal auf miner Seite den Bericht. Ist auch ganz witzig gehalten.

    :grin:

  19. Brennr Autor des Beitrags

    @Gerd: Danke! Bist Du 2010 dabei?

    @der ewige Anfänger: Dankeschön! Meld Dich an. Gemeinsam schaffen wir das. Yes, we can! :grin:

    @Hannes: Danke! Freut mich, dass er Dir gefällt. War auch viel Arbeit.

    @markus: Vielen Dank für das Kompliment! :oops: Die Bilder find ich auch gut. Toller Foto-Service!

    @SLotte: Dankeschön! Ich werde mein Bestes geben.

    @Bernd: Wenn wir Laufblogger gemeinsam antreten, dann wird jeder von uns Ziel kommen. Zur Not wird er getragen. :wink:

    @Yogi: Dito. Wäre super, wenn das mit 2010 klappen würde.

    @Reinhard: Danke! Und 2010 bist auch Du ein Sieger, ja? :roll:

    @Daniel: Na das ist doch mal eine super Neuigkeit! Sehr geil! :grin:

    @Marek: Vielen Dank! Aber zu überlegen gibt es da nichts. Los, anmelden! Aber zack zack! :lol:

    @Torsten: Voranmelden kannst Du Dich ja schon mal. Dann sind Deine Chancen für einen Startplatz größer. Und wegen dem Schwimmen brauchst Du Dir keine Sorgen machen. Es soll ja ne “Pussy-Lane” geben. :lol:

    @Nadine: Dankeschön! Die Länge war meine größte Sorge, dass der Bericht dadurch langweilig werden könnte.

    @Chris: Freut mich, dass ich Dich (unbewusst) dazu motivieren konnte. Ein super Gefühl, wenn man es geschafft hat, oder? :cool:

    @Benjamin: Danke! Und 2010 will ich Dich auch dort sehen. Einen Ironman kann ja jeder. Aber einen StrongmanRun.. :roll:

    @Marco: Es war zwar anstrengend, aber es hat auch sehr viel Spaß gemacht. Du bekommst das auch hin. 2010 dabei? :wink:

    @Marco aka Bodhi: Dankeschön! Ich finde die Idee auch super. Mal sehen, ob es klappt. Cool wäre es. PS: Hab mich vorangemeldet. :cool:

    @Henrik: Danke! Die Zeit Deines Bekannten ist super! Auch wenn er wohl weit vorne stand, bei den Hindernissen eine tolle Leistung. Und 2010 zeigst Du es ihm. :wink:

    @Nicole: Du hast absolut Recht! Hut ab vor den Frauen, die alle (zumindest fast alle) ohne zu jammern den StrongmanRun gelaufen sind. Ich war ehrlich gesagt überrascht, wie viele Frauen dabei waren. Hätte ich nicht gedacht. Da können sich einige Männer eine Scheibe abschneiden. Der Veranstalter sollte den Titel mal überdenken.

  20. runningchris

    Auch von mir Gratulation zum Bezwingen dieses Parcours!

    War wohl wirklich besser, dass du vorher nicht so genau wusstest, worauf du dich da eingelassen hast. Obwohl du dich jetzt im Nachhinein sichtlich schon auf das nächste Mal freust! :wink:

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