Schienbeinkrampf

© Patrick Hermans - Fotolia.comHeute musste ich mein Training auf dem Laufband abbrechen. Grund hierfür war ein Schienbeinkrampf (sofern es so etwas gibt). Nach zwei gelaufenen Kilometern begann der Muskel am rechten Schienbein langsam hart zu werden. Ich machte etwas langsamer und ging davon aus, dass sich die Verkrampfung mit der Zeit wieder von alleine lösen würde. Einen halben Kilometer später hielt ich kurz an und dehnte den Bereich. Danach ging es wieder etwas besser. Doch nach insgesamt viereinhalb Kilometern war der Krampf so stark, dass er schmerzte. Ich lief zudem sehr unrund. Das lag daran, dass ich den rechten Fuß nicht mehr richtig abrollen konnte. Und so klatschte ich den Fuß mit jedem Schritt richtig plump auf das Band. Ich lief langsam aus und stoppte das Band nach insgesamt fünf Kilometern. Der Krampf war einfach unerträglich.

Doch was war die Ursache? Ich habe mehrere Theorien:

1. Der anstrengende 14km-Schneelauf vom Sonntag steckte noch in den Knochen.
2. Ich schone das linke Bein (Achillessehnenbeschwerden) und belaste das rechte mehr.
3. Eine generelle Überbelastung, da zu schnell zu viele Kilometer nach langer Laufpause.

Was es auch ist, ich werde erst mal etwas langsamer machen. Die 35 Kilometer von letzter Woche waren vielleicht doch etwas zu viel, zumal ich davon 21 Kilometer auf Schnee lief. Regeneration ist wohl das Zauberwort. Vor allem nach solch einer langen Laufpause. Ich darf nicht zu viel wollen. Ansonsten darf ich schneller wieder pausieren, als mir lieb ist.

PS: Auf dem Laufband neben mir lief ein Kollege, den keine Schuhe, sondern nur Socken an hatte. Ich war zunächst etwas perplex, aber dann fand ich das ganz interessant. So ein Laufband ist ja gefedert und ein Barfußlauf könnte dadurch gut möglich sein. Bei der vor kurzem erwähnten Studie liefen die Probanten ja auch barfuß auf dem Laufband. Ich glaube, ich werde das demnächst mal ausprobieren.

16 Kommentare zu “Schienbeinkrampf

  1. Steffen

    Hallo Christian,

    Krämpfe sind immer blöde, doch leider kann ich Dir da keine Tipps geben, denn von dieser Plage bin ich glücklicherweise noch nie heimgesucht worden.

    Aber was die Geschichte mit dem barfuß Laufen angeht um so mehr! Ich praktiziere das, wenn es die Bodentemperaturen zulassen, sogar auf Asphalt, ganz langsam, etwa 1 Km, mehr nicht und kann nur sagen wie gut das den Füßen tut.Und soll ich Dir was sagen? Ich bekam Anfangs sogar Muskelkater davon, denn in den Füßen werden dadurch ganz neue Muskelgruppen angesprochen.
    Eines müssen wir uns doch alle im Klaren sein, der Fuß ist, vorausgesetzt man hat das korrekte Abrollverhalten, das mit Abstand beste Dämpfungssystem für unseren Laufapparat, das zeigen neuste Studien immer wieder. Nicht umsonst kommen die Schuhhersteller immer mehr richtung sogenannten “Barfussschuh”!
    Also, nur Mut, probiere es aus, aber von den Umfängen her langsam steigern, nicht das Du Dir ein neues Problem einheimst!

    Liebe Grüße,
    Steffen

    P.S. Danke für Deinen Besuch bei uns, hat uns sehr gefreut und ich habe Dir dort geantwortet!

  2. der ewige Anfänger

    Krampf im Schienbeinbereich wäre ziemlich ungewöhnlich; was Du beschreibst, könnten aber auch Shin Splints (oder Tibiakantensyndrom) sein. Kann unter anderem mit Überlastung zu tun haben. Unter Umständen kann es auch helfen, ein wenig Steigung am Laufband einzustellen.

  3. Evchen

    Ich will jetzt nicht rumorakeln, weil ich mich mit allem, was über Krämpfe und allgemeine Ermüdungserscheinungen hinaus geht, nicht auskenne und es geschrieben natürlich schwer ist, Deinen Schmerz nachzuvollziehen, aber: wenn Du einen Krampf vorne hast, hilft es akut fest aufzutreten/-stehen.Das tut im ersten Moment mehr weh, dann löst sich der Krampf aber schneller.
    Sonst kann es sicher nicht schaden, wenn Du mal ein bissl Magnesium zusätzlich nimmst.

  4. bas

    @der ewige Anfänger: … oder Schienbeinkantensyndrom, genau. Daran laboriere ich schon über ein halbes Jahr rum und ich wünsche es keinem. Sporttraumatologe sagt: Kommt langsam, bleibt lang. Aber Chancen stehen gut, dass ich es wieder wegbekomme. (Hier ein sehr nützlicher Link mit guten Tips zur Behandlung)
    http://www.leichtathletik.de/index.php?NavID=1&SiteID=28&NewsID=18550

    Auch wenn es vielleicht wirklich nur der 14Km-Schneetrip war oder die einseitige Überbelastung: Lass es also langsam angehen, Christian. Fleissig dehnen, nicht übertreiben. Der Wochenkilometerzählstand ist nicht das goldene Kalb.

  5. Jürgen

    hatte in der vorbereitung auch schon mit einem shin splint zu kämpfen. bei mir war übermäßiges bergablaufen (natürlich nach bergläufen ;-)) die ursache. eine geringe steigung am laufband würde die schienbeinregion sicher entlasten.

  6. Brennr Autor des Beitrags

    @Henrik: Das glaube ich Dir. Aber man soll es auch nicht gleich übertreiben. Wie mit so vielen Dingen.

    @Steffen: Mit meinem Nike Free 3.0 habe ich bereits gute Erfahrungen gemacht, was das Simulieren des Barfußlaufens azf Rasen angeht. Aber barfuß auf Asphalt? Kann ich mir gerade nicht vorstellen. Wobei ein langsamer Kilometer sicher machbar ist. Mal sehen.

    @der ewige Anfänger: Danke für den Hinweis. Ich dachte bisher, das “Shin Splints” nur Schmerzen am Schienbeinknochen wären. Aber nach einer kurzen Recherche ist dem nicht so. Danke auch für den Tipp mit der Steigung. Werde ich ausprobieren.

    @Evchen: Das mit dem Auftreten habe ich jetzt nicht so recht verstanden. Wie meinst Du das? Ein Magnesiummangel ist es glaub ich nicht, sagt mir mein Gefühl. ;-)

    @bas: Werde ich machen. Ich will schließlich nicht schon wieder so lange pausieren müssen. :|

    @Jürgen: Da scheint wohl etwas dran zu sein, denn ich habe diesen Tipp nun schon mehrfach gelesen. Danke, werde ich ausprobieren.

    @Pienznaeschen: Vielen Dank! Eine Anteilnahme tut immer gut. :smile:

    @Hannes: Da hast Du wohl Recht. Aber ich hoffe, dass es nur ein kurzzeitiges Problem ist.

  7. ultraistgut

    Was es alles so gibt, Krämpfe kenne ich überhaupt nicht, höchstens mal nachts in den Waden, aber wenn es sich wirklich um Shin Splints handeln sollte, was ich so auf Anhieb nicht glaube, dann wird es eine langwierige Sache, ich halte dir die Daumen, dass dem nicht so ist !

    :cool:

  8. der ewige Anfänger

    Ich selber hasse das Laufbandlaufen ja wie die Pest, aber nach allem, was ich dazu gelesen habe, wird sowieso grundsätzlich eine Steigung von etwa 1,5 % empfohlen – zum einen, um den Luftwiderstand beim Outdoorlaufen zu simulieren, zum anderen eben, um den Bewegungsapparat etwas zu entlasten.

  9. Evchen

    Tja, wenn ich jetzt man Körperteile gut beschreiben könnte. Ich lasse es. Wenn es ja eh kein Krampf war, ist es unerheblich. :roll:

  10. Brennr Autor des Beitrags

    @ultraistgut: Danke. Ich denke auch, dass es sich nicht um Shin Splint handelt. Aber wer weiß.

    @der ewige Anfänger: Ja, das mit dem Luftwiderstand kenne ich. Deswegen habe ich es immer auf 0,5% stehen. Ich probiere es mal mit mehr.

    @Evchen: Es war definitiv ein Krampf. Und zwar war es der Muskel am rechten Schienbein direkt rechts neben dem Knochen auf halber Höhe.

  11. Evchen

    Also doch! Und genau da an der Stelle hatte ich früher oft und übelste Krämpfe! Es hilft, auch wenn es im ersten Moment noch mehr schmerzt, in die andere Richtung zu belasten. Also z.B. mit dem Rücken an die Wand drücken, Füße leicht nach vorn, damit Du diesen Muskel “überdehnst” und festen Druck durch Auftreten auslöst.

  12. Flüge USA

    Mhm, deine Beschreibung kommt mir bekannt vor. Als ich vor 2 Tage eine Runde durch den Wald gelaufen bin, schmerzte meine Wade nachher unheimlich. Ich hab mich zwar gewundert, warum, aber es nicht näher beachtet. Nach einem Tag war der Krampf auch wieder weg.. Vielleicht ist es nur eine Überdehnung?
    Meist hilft schon ein wenig Ruhe und 1-2 Tage Laufpause!

Schreibe einen Kommentar zu der ewige Anfänger Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.