Bericht “SAS Halbmarathon Heidelberg 2009”

Halbmarathon HeidelbergIch habe gestern den “SAS Halbmarathon Heidelberg 2009” mit einer Zeit von 2:07’58” erfolgreich beendet. Er gilt als einer der schönsten Halbmarathonläufe in ganz Deutschland. Und nach meiner gestrigen Teilnahme kann ich dieser Behauptung nur zustimmen. Er ist ein Lauf für’s Auge, aber auch ordentlich für die Beine!

Anfahrt:
Um 8:15 Uhr fuhr ich los und war um kurz nach halb in Heidelberg. Dort suchte ich erst einmal einen kostenlosen Parkplatz, aber wer Heidelberg kennt, weiß, dass dies beinahe ein Ding der Unmöglichkeit ist Und da ich keinen Stress wollte, parkte ich im Parkhaus. Ich zog mich im Auto um und machte mich auf den Weg zum Start.

Start:
Ich gab meinen Rucksack bei der Kleiderstelle ab und lief Richtung Start. Dort gab es neben den Startblocks ein paar Toiletten, von denen ich eine kurz aufsuchte. Während des Laufs pinkeln zu müssen ist echt doof. Daher nutzte ich die Gelegenheit. Danach suchte ich meinen Startblock auf. Diese waren voneinander mit Gittern abgetrennt. Aber auch seitlich kam man nur durch kleine Schleusen rein, die von Helfern überwacht wurden. Es kamen also nur diejenigen in den Block, die den Block auch auf der Startnummer stehen hatten. Fand ich nicht schlecht. In meinem Block wartete ich dann bei schönstem Sonnenschein auf den Start. Dieser erfolgte dann blockweise im Abstand von jeweils fünf Minuten.

Lauf:
Streckenplan (Quelle: sashalbmarathon.tsg78-hd.de)Ich nahm mir vor, mich nicht dazu verleiten zu lassen, zu schnell anzufangen. Dennoch lief ich den ersten Kilometer in 5’07”, obwohl es mir nicht so schnell vorkam. Dann machte ich etwas langsamer und dann ging es auch schon über die “Alte Brücke”. Es dauerte eine Weile, bis es bei mir rund lief. Lag wohl auch daran, dass ich noch die Folgen der Mitarbeiterfeier vom Freitag spürte. Nach 7 Kilometern war ich warmgelaufen und genau dann ging es hoch zum Philosophenweg. Ich war echt beeindruckt, wie steil es nach oben ging. Über 3 Kilometer ging es bergauf. Die Kilometerschilder waren sehr durchdacht, denn sie zeigten das Streckenprofil an, das mit einem Läufer an der jeweiligen aktuellen Stelle versehen war. So wusste man immer, wo man sich befand. Ich war überrascht, wie viele Zuschauer sich am Wegesrand befanden und die Läufer anfeuerten. Das war echt klasse! Ich fühlte mich wie ein Radfahrer bei einer Bergetappe der Tour de France. Links und rechts anfeuernde Zuschauer und die schmale Straße war mit Grüßen an diverse Läufer beschrieben. Von da oben hatte man einen traumhaften Ausblick auf Heidelberg, den Neckar und das Schloss. Streckenprofil (Quelle: sashalbmarathon.tsg78-hd.de)Bei Kilometer 10,5 ging es endlich wieder bergab. Allerdings musste ich aufpassen, nicht zu schnell zu laufen, da ansonsten die Muskulatur schnell “zu” macht. Es ging dabei lange durch den Wald. Wirklich sehr schön und der Schatten tat echt gut. Allerdings kein Waldboden, sondern Schotter. Aber der störte nicht wirklich. Bei Kilometer 13,5 kam dann nochmal eine kleine fiese Steigung, die aber zum Glück nicht lange andauerte. Bei Ziegelhausen ging es dann wieder auf die andere Neckarseite. Dort führte die Strecke am Neckar entlang zurück nach Heidelberg. Bei Kilometer 16 ging es dann wieder steil bergauf. Das war echt hart! Bei Kilometer 18 gab es für die Läufer Bier. Ja, richtig gehört. Bier. Von Weldebräu. Und meines Wissen war es nicht alkoholfrei. Ich verzichtete lieber und kämpfte mich hoch zum Schloss. Als ich oben ankam, war ich fix und fertig. Ab Kilometer 19 ging es dann nur noch bergab Richtung Altstadt.

Ziel:
Ab Kilometer 20 schlängelte sich die Strecke auf Kopfsteinpflaster durch die Altstadt bis hin zum Ziel. Die Zuschauer peitschten einen super an und ich genoss die Stimmung. Meine Frau und mein Sohn feuerten mich direkt an der Ziellinie an, welche ich nach 2:07’58” überquerte. Keine super Zeit, aber darauf war ich ja auch nicht aus. Mit einer gezielteren Vorbereitung und ohne die Mitarbeiterfeier wäre eine Zeit unter zwei Stunden durchaus möglich gewesen. Im Ziel fiel mir auf, dass einige Läufer etwas planlos waren und nicht wussten, ob sie noch eine Medaille bekommen. Nein, die gab es nicht. Und diesbezüglich war ich sehr enttäuscht. Im Internet kann ich mir eine Urkunde ausdrucken. Das war’s. Etwas mager, wie ich finde. Zwar gibt es die Möglichkeit, ein Teilnehmer-Shirt zu kaufen, aber 22€ sind mir einfach zu viel. Da besteht Verbesserungspotential. Im Zielbereich selbst herrschte ein dichtes Gedränge. War aber klar, denn die Heidelberger Altstadt ist nunmal eng und nicht für solche Massen geeignet. Daher auch die Teilnehmerbegrenzung (3.500). Da ich zu Frau und Kind wollte, verließ ich den Zielbereich auch recht schnell. Danach holte ich meinen Rucksack ab (was sehr unproblematisch verlief) und fuhr nach Hause.

Pro & Contra:
+ wunderschöne (wenn auch recht anspruchsvolle) Strecke
+ tolle Stimmung durch die Zuschauer
+ durchdachte Startblöcke
+ informative Kilometerschilder
– keine Medaille oder Shirt
– sehr enger und kleiner Zielbereich
– nur kostenpflichtige Parkmöglichkeiten
– begrenzte Startplätze schnell vergeben

Fazit:
Der Heidelberger Halbmarathon zählt völlig zurecht zu den schönsten Läufen über die halbe Distanz in Deutschland. Die Strecke ist einfach traumhaft und die Stimmung ist klasse. Zwar gibt es Abschnitte, an denen keine Zuschauer zu sehen sind (z.B. im Wald), aber bei dem Ausblick stört das nicht weiter. Das Streckenprofil ist sehr anspruchsvoll und man sollte sich gezielt darauf vorbereiten. Zwar ist in der Altstadt alles etwas eng und man muss diverse Einrichtungen aufmerksam suchen, aber die Veranstalter geben sich große Mühe, alles gut zu beschriften und auszuzeichnen. Einzig die fehlende Medaille stört mich an diesem Lauf. Ich finde, bei einem solchen Lauf ist das ein Muss. So habe ich nichts, was mich würdig an meine Teilnahme erinnert. Schade, dabei würde hierfür auch gerne 5€ mehr Startgebühr bezahlen. Vielleicht nimmt sich ja der Veranstalter mein Anliegen zu Herzen und ändert dies im nächsten Jahr. Ich werde wieder dabei sein, sofern ich die Anmeldung nicht verpasse. Na 56 Stunden waren dieses Mal alle Startplätze weg! Wer also teilnehmen möchte, sollte sich den Termin in den Kalender schreiben. Es lohnt sich!

-> Details zum Lauf auf Garmin Connect

13 Kommentare zu “Bericht “SAS Halbmarathon Heidelberg 2009”

  1. Gerd

    Hi Christian,
    erst mal Glückwunsch zum Finish und zur guten Zeit auf Grund des sehr ansprichsvollen Profils und dem warmen Wetter. Leider sind die Startplätze, wie Du bereits erwähnt hast, für diesen tollen Lauf ratzfatz weg.
    Und das wird durch deinen tollen Bericht bestimmt nicht besser. :wink:
    Gruß Gerd

  2. Torsten

    Schöner Halbmarathon. Tolle Leistung. Das Event werde ich mir mal vormerken, falls ich irgendwann mal soweit bin. Ob das Bier während des Laufs so gut gewesen wäre, keine Ahnung. Allerdings hätte ich es trotzdem genommen. ;-)

  3. Benjamin

    Sauber Christian :mrgreen: Der Halbmarathon in Ettlingen ist auch ziemlich hart. Da geht es nur 11 km Berg auf und dann wieder 11km Berg ab :roll:
    Aber mal ganz ehrlich, die Medaille hängt doch auch nur irgendwo rum und staubt zu oder??? Oder bist Du wirklich angetreteten nur wegen der Medaille? :grin: :grin:

  4. Hannes

    Gratuliere dir zum erfolgreichen Halbmarathon. Auf der Strecke sicherlich nicht einfach.
    Ein schöner Bericht – klingt wirklich nach einer tollen Strecke. Und auch wenn jeweils für Pro- und Contra-Punkte vorhanden sind – die für Pro sind deutlich gewichtiger ;)

  5. Brennr Autor des Beitrags

    @Gerd: Danke! Du meinst, ich hätte einen schlechten Bericht schreiben sollen, damit die Chancen größer sind, einen Startplatz zu bekommen? Du Fuchs! :wink:

    @Torsten: Eigentlich hätte ich das Bier nehmen sollen, da es nur noch 3-4 Kilometer bis ins Ziel waren. Aber ich war so schon genug am Taumeln. :lol:

    @der ewige Anfänger: Danke! Ich kann Dir den Lauf nur empfehlen. Wirklich wunderschön!

    @Marek: Dankeschön! Das Profil ist wirklich knackig.

    @Farmin Gorerunner: Würde ich ja gerne, aber ich kann die Bewertung irgendwie nicht abschicken. :neutral:

    @Benjamin: Ich finde, eine Medaille gehört bei einem etwas größeren Lauf einfach dazu. Zwar bin ich nicht deswegen angetreten, aber im Ziel ist es einfach ein erhebendes Gefühl, wenn man sie umgehängt bekommt.

    @Hannes: Da hast Du Recht. Die positiven Punkte sind deutlich gewichtiger. Die Auflistung ist vielleicht etwas unglücklich, da es so aussieht, als wäre es ausgeglichen. Werde ich eventuell noch ändern.

  6. markus

    Schöner Artikel, das mit der Medaille verstehe ich auch nicht, ist doch sonst bei jedem HM mit dabei… aber wenn dir sonst alles gepasst hat, nimm doch die Erinnerung mit! :-)

  7. Daniel

    Hi Christian, der HM hört sich wirklich gut an, mal schauen ob ich da nächstes Jahr auch mitlaufe. Wie sieht es eigentlich nächste Woche aus? Treffen wir uns wieder vorher? Oder im Block? Würde ja mit dir laufen wenn du Lust hast. Trage auch dein Shirt. Dann können wir das Ding zusammen laufen, nach dem Motto: Vier Beine für ein Halleluja :grin: , kannst dich ja mal melden.

    Bis dann
    Daniel

  8. Klaus

    Hi Christian,

    ich bin am Sonntag auch mitgelaufen. Nicht ganz so schnell, aber für den zweiten HM bin ich ganz stolz auf mich (2:14). Die Organisation fand ich super, vor allem die Getränkestände waren vorbildlich. Es gab kein Schnickschnack, nur Wasser und Iso, aber das fand ich gut so. In Darmstadt letztes Jahr gab es alles mögliche, dafür kaum gefüllte Becher. Die Medaille(n) wandern bei mir sowieso in die Schublade also was solls. Das Erlebnis war einfach ein Genuss. Ich bin nähstes Jahr auf jeden Fall wieder dabei.

    Gruß Klaus

  9. Brennr Autor des Beitrags

    @markus: Danke! Die Erinnerung ist in meinem Kopf und da bleibt sie auch. :smile:

    @Daniel: Ich werde Dich nächstes Jahr mal daran erinnern, wenn die Anmeldung freigeschaltet wird. Du weißt ja, da muss man schnell sein.
    Nächste Woche können wir uns gerne treffen. Welche Zeit willst Du laufen? Ich bin mir noch nicht sicher, was bei mir möglich ist. Muss erst mal schauen, wie ich vom obigen Lauf erhole.

    @Klaus: Da stimme ich Dir zu. Die Getränkestände waren gut gemacht und auch gut auf der Strecke verteilt. Es gab aber neben Wasser und Iso auch noch Bier (und natürlich Bananen und Äpfel). Vielleicht sehen wir uns nächstes Jahr.

  10. Daniel

    @Brennr, Zeit ist mir diesesmal eigentlich egal. Ich möchte einen schönen Lauf haben. Die Stimmung war letztes Jahr so gut da kann man auch mal ne 2 Stunden Zeit laufen und was von der Atmosphäre mitbekommen.

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