Test: Salomon X-Scream 3D

Salomon X-SCREAM 3DAls ich “City-Trail” zum ersten Mal hörte, musste ich schmunzeln. Wird da etwa versucht, einen neuen Laufbereich zu erfinden? Man könnte ja einen neuen Trend setzen und somit die Produktpalette erweitern. Alleine schon die Bezeichnung ist ja eigentlich ein Widerspruch in sich. Nichtsdestotrotz fand ich den X-SCREAM 3D von Salomon als Laufschuh interessant. Doch wo ist sein Einsatzgebiet? Wann macht so ein “Zwitter” Sinn? Ich durfte ihn testen und habe seinen Verwendungszweck gefunden. Zumindest für mich.

Design
Die Optik der Salomon Laufschuhe hat mir schon immer sehr gut gefallen. So auch beim X-SCREAM 3D, den es in vielen verschiedenen Farbvariationen gibt. Da sollte eigentlich jeder fündig werden. Meine Variante hat als Hauptfarbe ein schönes giftiges, aber noch natürlich wirkendes Grün. Mit den Akzenten in Rot und Schwarz sieht das insgesamt sehr stimmig aus.

Passform
Reinschlüpfen, das Schnürsystem fixieren, passt. Und zwar echt gut. Mein Fuß fühlt sich von hinten bis vorne richtig wohl. Kein Drücken, kein Schwimmen. Das spezielle Schnürsystem “Quicklace™” spielt dabei eine nicht unwichtige Rolle. Damit lässt sich der Halt fein justieren und der Druck wird zudem gleichmäßig auf dem Fußrücken verteilt. Das Schnürsystem lässt sich in einer praktischen kleinen Tasche verstauen. Das Obermaterial umschließt dank “SensiFit™” den Fuß präzise und sicher, ohne jedoch einzuengen. Die Ferse hat einen guten Halt, sowie auch der Vorfuß, wodurch ein sicherer Tritt gewährleistet ist.

Dämpfung / Dynamik
Ich denke, dass dieser Punkt für einen guten City-Trail-Schuh bedeutend ist, da er auf unterschiedliche Untergründe zurechtkommen muss. Auf Asphalt darf die Dämpfung nicht zu hart und auf Naturboden nicht zu weich sein. Salomon hat beim X-SCREAM 3D einen guten Mittelweg gefunden, wobei ich finde, dass er tendenziell eher für harte Untergründe ausgelegt ist. Auf der Straße läuft sich der Schuh sehr komfortabel und auch auf Schotter oder feste Trampelpfade macht er eine gute Figur. Lediglich bei Wald und Wiese ist er für mich etwas zu weich gedämpft. Da geht dann auch ein wenig die Dynamik verloren, die ansonsten zwar nicht überragend, aber absolut ok ist.

Stabilität
Obwohl der X-Scream 3D keine Stütze hat und ich normalerweise leicht überproniere, fühle ich mich auch bei Läufen über 15 Kilometern Länge noch immer sicher. Er fühlt sich aufgrund der guten Passform und der überzeugenden Schnürung ausreichend stabil an. Kleine Fehltritte werden vom Schuh ohne Konsequenzen verziehen. So muss man auch bei etwas schwierigeren Passagen keine Sorgen haben, dass man umknickt.

Sohle / Grip
Neben der Dämpfung eine weitere große Herausforderung für einen Trail-Schuh. Unterschiedliche Untergründe erfordern unterschiedliche Sohleneigenschaften. Diese alle in einer Sohle unterzubekommen ist schwierig. Aber auch das hat Salomon gut gelöst. Die Contagrip®-Außensohle mit kombinierten Gummisorten ist für Asphalt nicht zu grob und im leichten Gelände hat man dennoch einen guten Grip. Ok, bei Schotter oder schwierigem Gelände stößt der X-SCREAM 3D ein wenig an seine Grenzen. Aber das ist ok, denn dafür ist er auch nicht gedacht. Dennoch ist er, was die Untergründe betrifft, ein super Allrounder.

Gewicht
Mit 386 Gramm (bei US 14) ist er schwerer als die meisten meiner Straßenschuhe, aber auch leichter als alle meiner wenigen Trail-Schuhe. Daher ist das Gewicht des X-SCREAM 3D in meinen Augen absolut ok. Ein Allrounder kann nicht minimalistisch aufgebaut sein. Das würde nicht funktionieren. So bewegt sich der X-SCREAM 3D gewichtsmäßig in der Mitte. Irgendwie logisch. Das passt.

Preis
Mit einer UVP von 129 EUR bewegt sich der X-SCREAM 3D preislich im Mittelfeld. Aufgrund der Allround-Eigenschaften und der guten Qualität, ist das Preis / Leistungs-Verhältnis völlig in Ordnung. Ich habe ihn teilweise sogar auf 70 EUR reduziert gesehen. Da kann man bedenkenlos zuschlagen.

Fazit
Ich hätte nie gedacht, dass ich einen City-Trail-Schuh brauche, aber ohne ihn würde mir mittlerweile echt was fehlen. Ich trage ihn vor allem dann sehr gerne, wenn ich eine neue Route ausprobiere oder auf einer Strecke unterwegs bin, die wechselnde Untergründe hat. Genau da liegen seine Stärken. Aber das ist zugleich auch eine kleine Schwäche. Der Schuh ist wie ein Ganzjahresreifen; kann vieles gut, aber nichts sehr gut. Ich tue mich schwer, dies als Kritikpunkt zu nennen, denn meiner Meinung nach muss der X-SCREAM 3D das auch nicht können. Das Einsatzgebiet “City Trail” ist so breit gefächert, dass man da einen Mittelweg finden und somit auch vereinzelt Abstriche machen musste. Wenn man dies berücksichtigt, dann ist der X-SCREAM 3D absolut gelungen. Als GTX-Version ist er in meinen Augen der perfekte Schuh für die Herbst/Winter-Zeit, wenn es nass ist und sich der Untergrund witterungsbedingt ändert.

PS: Ideal auch als “Urlaubsschuh”, wenn man vorher das Terrain vor Ort nicht kennt.

Dieses Produkt wurde mir vom Hersteller zu Testzwecken zur Verfügung gestellt. Der Testbericht wurde von mir verfasst und gibt meine persönliche und unabhängige Meinung wieder. Auf den Inhalt und das Testurteil hat der Hersteller keinerlei Einfluss.

Salomon X-SCREAM 3D

8.7

Design

9.0/10

Passform

9.0/10

Dämpfung / Dynamik

8.5/10

Sohle / Grip

8.5/10

Gewicht

8.5/10

Preis

8.5/10

Pro

  • Passform
  • Dämpfung
  • Schnürung
  • Allrounder

Contra

  • kein Spezialist
  • für Wald & Wiese etwas zu weich

9 Kommentare zu “Test: Salomon X-Scream 3D

  1. Sascha

    Früher hieß das Door2Trail ☺ aber wie mir scheint ist der Schuh trotz Marketinggeschwurbel ein guter Schuh den man gut tragen kann wenn man entweder nicht weiß was einen unterwegs erwartet oder auch mal kurzzeitig den Untergrund wechseln muss.

  2. Laufhannes

    Hat nicht jeder x-beliebige Straßenschuh einen vergleichbaren Grip in leichtem Gelände? Für leichtes Gelände – und dazu gehört für mich jeder normale Waldlauf, wenn ich nicht abseits der Wege laufe oder die ganze großen Berge erklimme – komme ich zumindest mit ganz normalen Straßenschuhen bestens zurecht.

    1. Brennr.de Autor des Beitrags

      Stimmt schon, mit normalen Straßenlaufschuhen kommt man auch im leichten Gelände gut zurecht. Den Grip des Salomon sehe ich dennoch besser, zumal der Schuh auch etwas mehr Stabilität bietet und somit kleine Fehltritte besser verzeiht. Es ist halt ein Schuh, den man zwar nicht zwingend braucht, der aber Spaß bereiten kann, wenn man ihn hat.

  3. Din

    Design

    9

    Passform

    0

    Dämpfung / Dynamik

    0

    Sohle / Grip

    0

    Gewicht

    0

    Preis

    7

    Kann mir gut vorstellen, dass er auch gerade jetzt bei der Wetter eine gute Figur macht. Hier in der Stadt kann es wirklich glatt sein, oder man hat noch mit lockerem Schnee zu kämpfen, der vereinzelt zu finden ist, dann wieder der gefrorene Boden in Parks und und und. Auf jeden Fall weiterhin viel Spaß damit.

    P.S. deine Schuhbeiträge lese ich wirklich immer sehr gern. Find die Gliederung sehr schön.

    1. Brennr.de Autor des Beitrags

      Genau so ist es. Man muss sich keinen großen Kopf machen, ob man das passende Schuhwerk an hat. Mit dem Salomon kommt man bei jedem Terrain gut zurecht. Das ist aktuell nicht verkehrt.

      PS: Danke! :oops: Das “Benotungssystem” werde ich wahrscheinlich anpassen, da es mir zu subjektiv ist.

  4. Benni

    Danke für den Eindruck. Ich bin ja immer noch auf der Suche nach einem guten Asphaltschuh, mit dem ich mehr oder weniger bedenkenlos 50 und mehr Kilometer laufen kann.

    Hatte den X Scream bereits im Auge .. mal schauen, ob ich ihn irgendwo für unter 80 Euro finde.

  5. Julian

    Design

    8.5

    Passform

    7.5

    Dämpfung / Dynamik

    8.5

    Sohle / Grip

    7.5

    Gewicht

    5

    Preis

    7

    Der steht bei mir auch gerade im Regal und wartet auf einladenderes Wetter.

    Urlaubsschuh, wenn man das Gelände nicht kennt… der Vergleich gefällt mir.

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